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Presse - Musical Fever

Presse: Besprechung Neue Luzerner Zeitung

20.01.2007

Vampir-Theater mit viel Action

Das Musical „Die mit dem Graf tanzt“ hatte gestern Abend Premiere. Es hat ein berühmtes Vorbild. Und es geht darin blutig zu und her.

„Oh“, sagt der ältere Herr, der plötzlich im Saal erscheint. Seine Haarpracht lässt auf fehlgeschlagene Forschungsversuche mit Elektrizität schliessen. Aber er ist nicht Physiker, nein, der quirlige Professor Abronsius interessiert sich für Vampire, deren Existenz zu beweisen er sich als Lebensaufgabe gesetzt hat. Mit seinem Assistenten Alfred unternimmt er eine Reise ins sagenumwobene Transsylvanien.

Atmosphärische Dichte

So beginnt das Stück „Die mit dem Graf tanzt“, das gestern in der ausverkauften Aula der Kantonsschule Alpenquai Premiere feierte. Mit der Musicalumsetzung von Roman Polanskis Film „Tanz der Vampire“ wissen die Kanti-Schüler des Vereins Musical Fever zu überzeugen – auch das Premieren-Publikum. Zum Schluss gabs Standing Ovations, zuvor mehrmals Szenenapplaus.

Von Beginn weg weist die Produktion eine atmosphärische Dicht auf, deren Ursache nicht nur das imposante Bühnenbild ist. Die selbst geschriebenen, peppigen Songs haben originelle Texte, die oft unter beeindruckender Gesangsleistung der Solisten und des Chors vorgetragen werden. Die Musik wird von einem 16-köpfigen Orchester live gespielt. Das Orchester spielt allerdings in einem anderen Raum.

Extra in Transsylvanien

Die Geschichte des Vampirs Graf von Krolock wurde von den Kanti-Schülern um einzelne Charaktere und zusätzliche Szenen ergänzt. „Roman Polanskis Film alleine lässt sich nicht als Musical aufführen“, sagt der 15-jährige Regisseur Josi Sieber, „dafür bietet er zu wenig Action-Elemente.“ So hat unter anderem der Vampirgraf nun eine Tochter, welche von den Bewohnern des nahe gelegenen Dorfes umgebracht wurde. „Das soll den Hass des Volkes auf die Vampire besser spürbar machen.“

Regisseur Josi Sieber reiste im letzten Jahr zusammen mit einem Kollegen extra nach Transsylvanien, um einen Eindruck des Landes zu erhalten. „Wir wollen die Atmosphäre spüren und uns ein Bild der Landschaften und Schlösser machen.“ Im Sommer 2006 haben die rund 60 beteiligten Kanti-Schüler mit den Vorbereitungen und Proben für das selbständig erarbeitete Musical begonnen.

Nach rund zwei Stunden endet die Show mit dem Mitternachtsball im Schloss des Grafen. Beeindruckt haben nicht nur das Musical und Leistung der Schüler, sondern auch die Tatsache, dass sich zahlreiche Jugendliche jährlich (es ist die sechste Produktion von Musical Fever) einem so umfangreichen Projekt widmen.

„Die Musicalwelt macht süchtig“

„So ein Musical ist eine ziemlich stressige Angelegenheit“ sagt Fabian Steiner. „Bereits nach der letzten Produktion sagte ich mir, dass mir das zu viel ist.“ Trotzdem spielt der 18-jährige Willisauer im aktuellen Stück mit dem Vampirgrafen wiederum eine zentrale Rolle. „Die Musicalwelt gefällt mir sehr, sie macht richtig süchtig.“ Der Vampirgraf habe einen schizophrenen Charakter. „Das darzustellen, ist für mich eine Herausforderung.“

Für Pan Aurel Bucher aus Adligenswil ist es bereits die dritte Produktion, bei der er auf der Bühne steht. „Im letzten Musical spielte ich sieben verschiedene kleinere Rollen. Professor Abronsius ist die erste Rolle, bei der ich die ganze Zeit auf der Bühne stehe“, sagt der 16-jährige. Seit dem letzten Jahr leitet er zudem die Schauspielproben. „Das macht mir riesige Freude und ist eine tolle Erfahrung.“ Letztlich stehe er aber lieber selber auf der Bühne.

Sophie Erni wurde von der Regie angefragt, ob sie die Rolle von Shila, in die sich Abronsius‘ Assistent Alfred verliebt, spielen wolle. „Ich spiele zum ersten Mal bei einem Musical mit“, sagt die 16-jährige Luzernerin. „Anfänglich getraute ich mich nicht richtig, ich hatte Mühe, aus mir herauszukommen.“ Sie besuchte deswegen neben den offiziellen Proben zusätzlich Einzelschauspielproben. „Mittlerweile kann ich mich gut in den Charakter von Shila versetzen.“

„Es ist ein überwältigendes Gefühl, nach der Premiere auf der Bühne zu stehen und den Applaus zu geniessen“, sagt der 17-jährige Silvan Däppen aus Kriens. „Für das lohnt sich der ganze Aufwand.“ Däppen spielt Alfred, den etwas tollpatschigen Assistenten von Professor Abronsius. „Zu Beginn fand ich die Rolle schwierig, mittlerweile gefällt sie mir sehr. Ich geniesse es, dass ich einen etwas humorvollen Charakter spielen darf.“
(Andreas Oppligger)

Presse: Leserbrief Neue Luzerner Zeitung

22.01.2007

„Sehr beeindruckend“

„Vampir-Theater mit viel Action“, Ausgabe vom 20. Januar

Nach all den unerfreulichen Meldungen der letzten Zeit über „die heutige Jugend“ ist es eine wahre Freude, endlich wieder mal einen positiven Bericht über Aktivitäten von Jugendlichen zu lesen!

Ich war auch an der Premiere des Musicals „Die mit dem Graf tanzt“ und war sehr beeindruckt, was die rund sechzig Jugendlichen gezeigt haben! Mit spürbarem Engagement und grossem Können wurde eine tolle Inszenierung geboten! Hut ab vor dieser Leistung! Gratulation allen Beteiligen!
(Franziska Schnell, Kriens)

Presse: Leserbrief Neue Luzerner Zeitung

06.02.2007

Begeisterungsfähige Jugend...

Es scheint uns, dass gewisse Berichterstatter nicht müde werden, negative Schlagzeilen über das randalierende und gewalttätige Handeln einzelner Jugendlicher zu verfassen. Dies ergibt einfach ein zu negatives Bild unserer Jugend. Wer das Musical „Die mit dem Graf tanzt“ in der Kantonsschule Alpenquai geniessen konnte, der staunte und freute sich: Über 60 junge Menschend des Vereins Musical Fever zogen die Zuschauenden in ihren Bann. Der Funke sprang durch den einfallsreichen, kraftvollen wie kompetenten Ausdruck in Musik, Spiel und Tanz.

Wie junge Menschen miteinander einen respektvollen und motivierenden Umgang pflegen können, beweist die Tatsache, dass der 15 ½-jährige Regisseur Josi mit seinen Mitwirkenden ein fulminantes Werk schuf. Von solcher Kreativität und herzhafter Leistungsfähigkeit kann unsere Gesellschaft viel lernen.

Vielleicht täten wir gut daran, wenn wir mehr von diesen Jugendlichen reden würden, die auf eine hoffnungsvolle Zukunft hinweisen.
(Bernadette und Franz Inauen Wehrmüller, Kriens)