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Das Sister-Act-Fieber war ansteckend - Musical Fever

Presse: Besprechung Neue Luzerner Zeitung

29.01.2001

Das Sister-Act-Fieber war ansteckend

Zweimal eine randvolle Kanti-Aula am Wochenende: 900 Besucher des Musicals «Sister Act II» applaudierten begeistert den Jugendlichen und ihrer Eigenproduktion.

Ein Ensemble mit rund vierzig Sängerinnen und Sängern, Darstellern, Tänzern und Technikern und Bühnenarbeitern, dazu ein 20-köpfiges Orchester ­ dies alles hat der aus 14- bis 20-jährigen Kantischülerinnen und -schülern formierte Verein Musical Fever auf die Beine gestellt. Auch Regisseur (Lorenz Ulrich), musikalischer Leiter (Raffael Zeder) und Choreografin (Rea Spörri) stammen aus den eigenen Reihen. Zweck des mit einem Budget von gut 13 000 Franken operierenden Do-it-yourself-Unternehmens war es, die vielseitigen Talente aus eigener Kraft zu mobilisieren. Der Start mit einer Bühnenversion des erfolgreichen Woopi-Goldberg-Films «Sister Act 2» ist geglückt: In der randvollen Aula liess sich das Publikum am Freitagabend (Premiere) und Samstag von der Musical-Begeisterung der Mitwirkenden anstecken, es gab Szenen- und frenetischen Schlussapplaus.

«Wenn du etwas erreichen willst»

Der Leitsatz der Sister Mary Clarence, von Raya Krähenbühl mit starker Stimme und Ausstrahlung verkörperte «Heldin» des Musicals, entspricht dem Unternehmen der Jugendlichen: «Wenn du etwas erreichen willst, dann wach auf und spitz die Ohren!» Herumhängen und sich drücken bringt nichts. Diese Botschaft wird überaus unterhaltsam verkündet.
«Sister Act 2» setzt die Geschichte der Show-Sängerin Deloris fort, die sich aus einer heiklen Situation in ein Kloster rettete, später ihre Karriere fortsetzt, bis sie von den damaligen «Schwestern» als Musiklehrerin in eine von der Schliessung bedrohte Klosterschule zurückgeholt wird. Dort bewährt sie sich als Retterin, indem sie die aufmüpfige Klasse auf ihre Art diszipliniert und einen Schülerchor gründet. Als dieser in einem Wettbewerb den ersten Preis gewinnt, steht dem Happy End nichts mehr im Wege.

Temporeich und unterhaltsam

Für Abwechslung und Spannung ist gesorgt, denn das Stück spielt in zwei kontrastierenden Welten: Wer unter den Mitwirkenden Spass am Verwandeln und Kostümieren hatte, konnte sich in die Rolle einer Klosterschwester oder eines Klosterbruders versetzen, die anderen durften als «Horde frecher Teenies» sozusagen sich selbst darstellen. Beides taten sie mit Vergnügen und Begabung.
Auch die Musik ­ die begleitenden Arrangements wie die fünfzehn eingebauten Songs für Soli und Chor ­ verbindet diese Welten. Sie reicht von Rock, Rap und lyrischem Elvis-Oldie bis zu Gospelgesängen. Mit Tanzeinlagen von der Showszene in Disco-Ambiance bis zu Breakdance und Bewegungschor ist auch für optische Vielfalt gesorgt. Zuletzt steigert Beethovens «Ode an die Freude» die Stimmung, vorgetragen vom Kammerchor der Kantonsschule, der ­ wie auch eine Formation der Luzerner Singknaben ­ in der Aufführung einen Gastauftritt hat.
(Eva Roelli)